Träumen für Fortgeschrittene

Mainzer Kammerspiele 2007

Regie: Tom Peifer
Ausstattung: Petra Straß
Video: Sebastian Winkler
Licht: Bernhard Bamler

"Bei Stephane werden Gummihandschuhe lebendig"..."Träumen für Fortgeschrittene" nennt Tom Peifer seine Theateradaption des Films "The Science of Sleep" von Michel Gondry, die in den Kammerspielen Premiere hatte. Während Anti-Held Stephane sicher ist, dass man "mit Pathologie niemanden verführen kann", sei vorweggenommen: Es geht - unterhaltsam, vielschichtig und temporeich...In der Vermischung von Traum und Realität liegt auch für den Zuschauer ein Reiz, nicht immer agieren alle Figuren auf derselben Ebene. So ergeben sich haarsträubende Situationen: Erscheinungen der laut Stephane "parallel-sychronistischen Zufälligkeit" motivieren ihn, sein Leben "geradezuträumen".
Petra Straß taucht die Bühne zur Tragikomödie in die Farben des Regenbogens, vom hellen Weiß, über Orange-, Rot- und Grüntöne bis zum dunklen Blau. Diese umschreibt auch die Entwicklung der Beziehung zwischen Stephane und Stephanie: Am Ende verbindet sie nur noch Kälte, während zwei Stunden abwechslungsreiches Verwirrspiel wie im Fluge vergangen sind.
Christian Daniel Thomas, Rhein Zeitung online

"Mixtur der zwei Leben"...Genau genommen führt jeder Mensch zwei Leben: Ein begrenztes in der Realität und ein heimliches, inneres, in dem alle Wünsche wahr werden können. Aber was passiert, wenn sich beide Welten immer mehr vermischen?...Mit Hilfe von sprechenden Händen, Puppen und Objekten kreiert die Inszenierung eine eigene Traumästhetik. Zeit-, Raum- und Größenverhältnisse werden aufgehoben. Nichts ist unmöglich: Stephane, eben noch leibhaftig auf der Bühne, krabbelt vor aller Augen in den Fernsehapparat, oder er erscheint singend im Schildkrötenpanzer, in den er sich später zurückzieht, als wolle er sich vor Verletzungen schützen...
Inka Müller, Allgemeine Zeitung 29.09.2007