L.v. Beethoven/ H.M. Gorecki – Elektra

Theater Bielefeld 2002

Regie: Philip Lansdale
Bühne und Kostüme: Petra Straß

„Die Inszenierung wirft einen Blick auf die tiefenpsychologischen Hintergründe und Beziehungsverflechtungen dieser sich allmählich selbst zerstörenden Familie und zeigt in bisweilen beklemmenden Bildern, dass die Grenzen zwischen Tätern und Opfern oftmals fließend sind. Das Premierenpublikum reagierte mit großer Zustimmung.

Die Verlegung der Handlung in ein Museum, welches die handelnden Personen mit ihren eigenen (Spiegel)- Bildern bestücken, wirkt wie ein ironischer Kommentar. Der ist allerdings alles andere als museal, auch wenn Petra Strass (Bühne und Kostüme) Fragmente des Pergamon- Altars integrierte – als Anspielung auf eine Gesellschaft, die schon bessere Zeiten gesehen hat?“
Westfalen-Blatt, 22. April 2002

„Ballett der großen Gefühle – Das dicke Ende kommt als erlösender Donnerschlag. Sturm lässt die Wände wackeln, Gläser zerbersten, der Boden rast unter den Füßen weg. Stille. Erschöpft kauern die Tänzer in verwüsteter Kulisse, lecken ihre Wunden nach einem knapp zwei Stunden währenden Rausch der Gefühle. `Elektra` ist ausdruckstarkes, wütendes Ballett, das dem Ensemble einen wahren Kraftakt an schauspielerischem Einsatz und Akrobatik abverlangt.“
Neue Westfälische, 22. April 2002

„…Deshalb grenzt er in seiner Ballettinszenierung `Elektra` den Handlungsrahmen bewusst ein: Der mehrfach tödliche Tanz vollzieht sich in den abgeschlossenen vier Wänden einer modernen Museumshalle ( Bild und Kostüme: Petra Straß)…Orestes aber als berufener Vollstrecker legt nicht Hand an die Mutter und Mörderin an, sondern treibt sie in die Ausweglosigkeit: Klytämnestra wird von der einstürzenden Museumstür erschlagen, die Bilder der Ausstellung zerbrechen…“
Die Glocke, 22.April 2002