C. Zuckmayer – Der Hauptmann v. Köpenick

Staatstheater Hannover 1996

Regie: Mark Zurmühle
Bühne: Erich Fischer
Kostüme: Petra Straß

„Die Alpträume eines Untertanen“…Zu sehen gab`s in den knapp zweieinhalb Stunden vieles, und angesichts der Bilderflut, der Alptraumszenarien, der skurrilen Tableaus und der herausragenden Leistung des gesamten Ensembles kann man eigentlich nur ins Schwärmen geraten…Der Regisseur Mark Zurmühle schafft es tatsächlich, sie zu einem alptraumhaften Spiel über Ohnmacht und Untertanengeist zusammenzufügen. Zu einem prachtvollen Stück Theater, das gleichzeitig unterhaltsam und erschreckend daherkommt…
Weser-Kurier 24.9.1996

„Alptraum aus Preußen“…Das (zum Schluss mit starkem Beifall bedachte) Spiel in Bildern nimmt oft artistische Züge an. Die Schauspieler schlittern und purzeln die Bühnenschräge herunter, lassen sich als Gefängnisinsassen im Dutzend in einen engen Gepäckwagen pferchen oder treiben ihre Scherze am Klavier. Erstaunlich dabei ist, das diese Artistik nie bemüht wirkt, nie wie die reine Zurschaustellung von Einfall, Witz und Können aussieht. Denn am Ende kommt immer wieder ein Alptraumbild heraus.
Hannoversche Allgemeine Zeitung 23.9.1996

„Titelheld mit neuem Profil“…Bis auf Hartmut Schories haben alle Akteure Mehrfachrollen und spielen ihre Parts durchweg diszipliniert bis brillant…Nele Holinderbäumer sorgt als sterbendes Mädchen für die rührendste Szene im Stück, Verena Reichardt als Sängerin im Kronleuchter für die schrillste. Otto Schnelling erntet für seine Verkörperung des debilen Gefängnisdirektors Szenenbeifall.

Den setzt es ohnehin nicht zu knapp. Und am Schluss können die Darsteller, allen voran Hartmut Schories, in Applaus und Bravos baden. Dieser „Hauptmann“ dürfte wohl mehr als eine Spielzeit erleben.
Cellesche Zeitung 24.9.1996

„Hauptmann von Köpenick – ein echter Volltreffer“… Hartmut Schories in der Titelrolle lässt alle Vorgänger, ob nun Rühmann oder Juhnke, vergessen. Sein Voigt ist ein unsicherer, tragischer Typ, der aus purer Not zum Anarchisten wird und per Uniformkauf zum Hauptmann mutiert…Die Massenszenen sind auf den Punkt durchchoreographiert. Der Lohn: Viel Gelächter und Szenenapplaus. Am Schluss tosender Beifall, massenhaft Bravos – vor allem für Hartmut Schories.
Bild-Zeitung 24.9.1996